Reiseziel Südafrika: Welche Impfungen sind wichtig?


Südafrika steht für eine sagenhafte Vielfalt vor atemberaubender Naturkulisse. Egal, ob auf Safari im Krüger-Nationalpark oder bei einem City-Trip in Kapstadt mit dem Tafelberg als Wahrzeichen – eine Reise nach Südafrika bleibt garantiert unvergessen.

Wie bei jeder Reise solltest du dich im Vorfeld über das Thema Impfschutz informieren. Welche Impfungen sind wichtig – oder womöglich sogar erforderlich für die Einreise? Die nötigen Informationen für Südafrika findest du hier im Überblick:
 

Rechtzeitig Arzt-Termin vereinbaren

Reiseimpfungen sollten idealerweise bis max. 14 Tage vor Reiseantritt abgeschlossen sein. 

Vereinbare daher rechtzeitig – am besten bereits 4 bis 8 Wochen vor Abreise – einen Termin zur Reise- und Impfberatung bei einer Ärztin oder einem Arzt in deiner Nähe.

Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht.

Impfvorschriften mit Nachweispflicht

Für die direkte Einreise aus Deutschland nach Südafrika müssen derzeit keine Impfungen nachgewiesen werden. 
 

Impfempfehlungen

  • Impfung gegen Hepatitis A – Alle Reisenden

    Wer sollte sich bei einer Reise nach Südafrika gegen Hepatitis A impfen lassen? 

    Eine Impfung gegen Hepatitis A wird allen Reisenden nach Südafrika empfohlen. 

    Informationen zur Hepatitis-A-Impfung findest Du hier. 

     

    Was ist Hepatitis A? 

    Bei Hepatitis A handelt es sich um eine Leberentzündung die durch Hepatitis A-Viren verursacht wird. Sie ist in Ländern mit ungünstigen hygienischen und sanitären Bedingungen weit verbreitet. Eine Infektion kann ohne spürbare Symptome verlaufen, aber auch zu akutem Leberversagen führen. 

    Erreger & Übertragung

    Das Hepatitis-A-Virus wird über mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser (z. B. auch in Eiswürfeln), über kontaminierte Lebensmittel (z. B. Salate, Rohkost, Muscheln, Austern), als Schmierinfektion über die Hände und Gegenstände aber auch von Mensch-zu-Mensch übertragen. Die Inkubationszeit beträgt im Durchschnitt 25-30 Tage. Daher werden die Symptome oft gar nicht mit einer Reise in Verbindung gebracht. 

    Mehr zu Hepatitis A und zur Hepatitis-A-Impfung

  • Impfung gegen Hepatitis B – Risikogruppen/-faktoren

    Wer sollte sich bei einer Reise nach Südafrika gegen Hepatitis B impfen lassen? 

    Die Impfung gegen Hepatitis B kann in bestimmten Fällen für Reisende nach Südafrika sinnvoll sein. Bei der Beurteilung der individuellen Gefährdung können z. B. folgende Faktoren eine Rolle spielen: 

    • Erhöhtes Risiko für medizinische oder zahnmedizinische Maßnahmen vor Ort (z. B. auch bei Aktivitäten mit Verletzungsrisiko)
    • Geplante oder wahrscheinliche (ungeschützte) sexuelle Kontakte mit der lokalen Bevölkerung
    • Langzeitaufenthalte (über 4 Wochen) oder mehrere (absehbare) Reisen
    • Einsätze in Katastrophengebieten

    Mehr über die Hepatitis-B-Impfung erfahren 

     

    Was ist Hepatitis B? 

    Hepatitis B ist eine Virusinfektion, die weltweit verbreitet ist. Sie kann schwerwiegende, langfristige Folgen haben (z. B. chronische Hepatitis, Leberzirrhose, Leberkrebs) und auch tödlich verlaufen. 

    Erreger & Übertragung

    Das Hepatitis-B-Virus wird über Blut und Körperflüssigkeiten übertragen. Zu Ansteckungen kann es z. B. bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr kommen. Aber auch bei (zahn-)medizinischen Behandlungen, kosmetischen Eingriffen, beim Tätowieren oder Piercen sowie beim Drogenkonsum per Spritze (bei gemeinsamer Benutzung von Spritzen) kann eine Ansteckung erfolgen. Die Inkubationszeit liegt bei durchschnittlich 60 bis 90 Tagen, kann jedoch auch kürzer oder länger sein. Daher werden Symptome oft nicht mit einer Reise in Verbindung gebracht. 

    Mehr zu Hepatitis B und zur Hepatitis-B-Impfung

  • Impfung gegen Influenza – Risikogruppen/-faktoren

    Wer sollte sich bei einer Reise nach Südafrika gegen Influenza impfen lassen? 

    Für Reisende nach Südafrika wird eine Impfung gegen Influenza bei erhöhtem Risiko für schwere Krankheitsverläufe aufgrund von Grunderkrankung oder Alter ab 60 Jahre empfohlen. 

    Mehr über die Influenza-Impfung erfahren 

     

    Was ist Influenza? 

    Die „echte“ Grippe, auch Influenza genannt, ist eine hochansteckende Virus-Erkrankung, die weltweit verbreitet ist. Zu den Symptomen zählen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, die typischerweise plötzlich einsetzen. Auch eine allgemeine Schwäche, Husten und Halsschmerzen können auftreten. Vor allem bei Älteren und bei Menschen mit Grunderkrankungen sowie bei Schwangeren ist das Risiko für einen schweren Verlauf erhöht. 

    Erreger & Übertragung

    Die „echte“ Grippe wird durch saisonal auftretende Influenza-Viren ausgelöst, die weltweit verbreitet sind. Hierzulande sind Grippewellen in den Wintermonaten typisch. In tropischen Ländern kann die Influenza z.T. ganzjährig auftreten. Die Ansteckung erfolgt überwiegend durch Tröpfchen-Infektion (z. B. beim Husten oder Niesen). Auch Schmierinfektionen (z. B. durch Händeschütteln) sind möglich. Die Inkubationszeit beträgt im Durchschnitt 2 Tage, wobei eine Spanne von 1 bis 4 Tagen möglich ist. 

    Mehr zu Influenza und zur Influenza-Impfung

  • Impfung gegen Tollwut – Risikogruppen/-faktoren

    Wer sollte sich bei einer Reise nach Südafrika gegen Tollwut impfen lassen? 

    In Südafrika besteht ein moderates Risiko für Hundetollwut. Wenn Tierkontakte, insbesondere zu Hunden, wahrscheinlich sind, ist eine Impfung gegen Tollwut ratsam. Die Erkrankung kann auch durch Fledermäuse oder Affen übertragen werden. 

    Mehr über die Tollwut-Impfung erfahren 

     

    Was ist Tollwut? 

    Tollwut ist eine Viruserkrankung, die meist durch Hunde übertragen wird und in den meisten Fällen tödlich verläuft. Beim Menschen löst sie eine Gehirnentzündung aus, die mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelzuckungen einhergehen kann. 

    Erreger & Übertragung 

    Auslöser ist meist das sogenannte Rabiesvirus (RABV), das über den Speichel des Tieres (z. B. Bissverletzungen, Kratzwunden, Lecken an verletzter Haut) übertragen wird. Die menschliche Tollwut wird in den meisten Fällen durch Hunde übertragen („Hundetollwut“). Die Inkubationszeit liegt in der Regel bei zwei bis drei Monaten, kann jedoch auch wenige Tage bis zu mehreren Jahren betragen. 

    Mehr zu Tollwut und zur Tollwut-Impfung

  • Standardimpfungen (Grundimmunisierung) – Alle Reisenden

    Grundsätzlich sollte jede Reise Anlass sein, seinen Impfstatus überprüfen zu lassen. Eine altersentsprechende Grundimmunisierung und eventuelle Auffrischimpfungen auf Basis der aktuellen Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission) wird allen Reisenden empfohlen. Dies gilt für folgende Erkrankungen: 

    • Masern
    • Mumps
    • Röteln
    • Windpocken 
    • Kinderlähmung (Polio) 
    • Wundstarrkrampf (Tetanus) 
    • Diphtherie 
    • Keuchhusten (Pertussis) 

    In der Regel werden Kombinationsimpfstoffe verabreicht: Zum Beispiel die 3-fach-Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR-Impfung) oder die 4-fach-Impfung, die zusätzlich gegen Windpocken (Varizellen) schützt (MMRV-Impfung). Auch gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Polio stehen Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung.  

    Tipp: Besprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, ob alle benötigten Impfungen vorhanden sind oder ob eine Impfung ggf. nachgeholt bzw. aufgefrischt werden muss. 

    Erfahre hier mehr zum Thema Standardimpfungen

Weitere wichtige Schutzmaßnahmen

  • Schutz vor Malaria – regional und/ oder saisonal

    Ein hohes Malaria-Risiko herrscht saisonal (von September bis Mai) in folgenden Regionen: Im Nordosten und Osten der Provinz Mpumalanga (inkl. Kruger Nationalpark und benachbarten Nationalparks) sowie im Norden und Nordosten der Provinz Limpopo. 

    Zum Schutz wird Reisenden in diese Gebiete zu dieser Jahreszeit eine Chemoprophylaxe (also die vorbeugende Einnahme von Malaria-Tabletten) empfohlen. Die Vermeidung von Mückenstichen („Expositionsprophylaxe“) ist grundsätzlich ratsam. 

    Von Juni bis August herrscht in oben genannten Regionen ein mittleres Malaria-Risiko

    Reisenden in diese Gebiete und zu dieser Jahreszeit wird empfohlen, sich konsequent vor Mückenstichen zu schützen („Expositionsprophylaxe“). In Ausnahmefällen wird bestimmten Reisenden das Mitführen einer notfallmäßigen Selbstbehandlung (NSB) empfohlen. 

    Ein geringes Malaria-Risiko herrscht ganzjährig in der Provinz KwaZulu-Natal im nordöstlichen Teil einschließlich der Regionen um den Fluss Tugela und Durban sowie in den Nationalparks Tembe Elephant, Ndumu Game Reserve, iSimangaliso Wetland, Hluhuluwe iMfoolozi; im Nordwesten und Nordosten des Landes betrifft dies den Rest der Provinzen Limpopo und Mpumalanga (Ausnahmen s.o.) sowie die Waterberg-Region einschl. der Nationalparks Marakele und Madikwe. 

    Reisenden in diese Gebiete wird empfohlen, sich konsequent vor Mückenstichen zu schützen („Expositionsprophylaxe“). Weitere Maßnahmen zur Malaria-Prophylaxe sind im Allgemeinen nicht notwendig. 

    Gut zu wissen: Die südlichen Landesteile gelten als malariafrei – hier werden keine speziellen Maßnahmen zur Malariaprophylaxe empfohlen. Die Vermeidung von Mückenstichen ist jedoch auch hier aufgrund anderer, durch Mücken übertragener Erkrankungen grundsätzlich ratsam.

    Tipp: Lass dich vor deiner Reise nach Südafrika zu den notwendigen Maßnahmen zum Schutz vor Malaria ärztlich beraten. 

Kostenübernahme für Reiseimpfungen

Für welche Reiseimpfungen übernimmt deine Krankenkasse die Kosten? Und werden auch Malariamedikamente erstattet?

Auf dem Portal des CRM (Centrum für Reisemedizin) findest du es mit einem Klick heraus. 

Zur Website

Reiseimpfungen für Risikogruppen

Für Personen mit besonderen Risiken gelten bzgl. Reiseimpfungen oft eigene Empfehlungen. Eine individuelle ärztliche Beratung ist wichtig!

Zu den Risikogruppen zählen u.a.: 

  • Schwangere und Stillende
  • Säuglinge und Kleinkinder
  • Senioren
  • Menschen mit Grunderkrankungen 
  • Personen, die einen Langzeitaufenthalt (über 4 Wochen) planen

Mehr erfahren

Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht.

Aktuelle Sicherheitshinweise beachten

Die Sicherheitslage am Reiseziel kann sich schnell verändern und entwickeln – das gilt auch für das Infektionsrisiko mit bestimmten Krankheitserregern. 

Beachte daher die jeweils aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes und sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.
 

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Alle Angaben sind zur Information für Reisende gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes. 

Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbesondere bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten. 

Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung. 

Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. 

Informationen zu den Impfungen basieren auf den Empfehlungen zu Reiseimpfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG); 

Entnommen aus: Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14 | 2024. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. Stand: 4. April 2024

Textquellen:

Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14 | 2024. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. Stand: 4. April 2024

Rothe, C. et al.: Empfehlungen zur Malariaprophylaxe. Flug- und Reisemedizin 2024; 30; 165-206. Thieme Verlag, August 2024.