Malaria-Prophylaxe


Malaria zählt zu den häufigsten Tropenkrankheiten überhaupt. Eine Reiseimpfung steht derzeit nicht zur Verfügung. 

Um einer Infektion vorzubeugen, sollte man bei Reisen in Malaria-Regionen auf einen konsequenten Mückenschutz achten – denn die Erreger werden durch Stechmücken übertragen. 

In bestimmten Fällen kann auf ärztliche Empfehlung hin auch eine vorbeugende Tabletteneinnahme (Chemoprophylaxe) sinnvoll sein. Eventuell werden auch sogenannte Standby-Medikamente für die Selbstbehandlung im Notfall verordnet. 
 

Malariaprophylaxe

Ob eine Chemoprophylaxe in deinem Fall sinnvoll und notwendig ist, solltest du mit einem Tropenmediziner besprechen.  

Vereinbare daher rechtzeitig vor Reiseantritt einen Termin. 

Tipp: Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. hat eine Liste der tropenmedizinischen Institutionen in Deutschland zusammengestellt.  >> Zur Liste

Malaria: Krankheitsbild, Risikogebiete & Impfung

  • Krankheitsbild

    Es gibt verschiedene Malaria-Arten. Alle Arten beginnen meist mit unspezifischen Symptomen, die oft mit einem einfachen grippalen Infekt oder einer Magen-Darm-Grippe verwechselt werden. Im späteren Krankheitsverlauf treten allerdings Unterschiede auf. 

    Fieber spielt bei Malaria immer eine Rolle. Ob das Fieber allerdings in einem bestimmten Rhythmus auftritt, ist abhängig von der jeweiligen Malaria-Art. 

    Malaria tropica (gefährlichste Malaria-Art): 

    • Kein typischer Fieber-Verlauf 
    • Nach ersten unspezifischen Krankheitszeichen sind Bewusstseinstrübungen, Krämpfe und Koma möglich
    • Zu möglichen Komplikationen zählen Nierenversagen, Blutarmut, Kreislaufkollaps und Schock.

    Malaria tertiana (nur selten tödlich): 

    • Plötzlicher Krankheitsbeginn mit Fieber und allgemeinen, unspezifischen Beschwerden
    • Fieberanfälle treten oft alle 48 Stunden auf
    • Meist hohes Fieber und Schüttelfrost am späten Nachmittag; das Fieber hält ca. 3-4 Stunden an; dann schnelles Absinken des Fiebers auf Normaltemperatur

    Malaria quartana (vergleichsweise selten)

    • Fieber tritt im 72-Stunden-Rhythmus auf
    • Rückfälle sind bis zu 40 Jahre nach der Infektion möglich

    Plasmodium knowlesi Malaria (tritt nur in Südostasien auf) 

    • Tägliche Fieberschübe

    Inkubationszeit: Die Zeit zwischen Einreise ins Malariagebiet und Auftreten der ersten Symptome beträgt mindestens 7 Tage.

    Bei Fieber (ab 38 Grad unter der Achsel gemessen) ab 7 Tagen nach erstmaligem Aufenthalt in einem Gebiet mit einem geringen, mittleren oder hohem Malaria-Risiko sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Nimm auf eine Reise in Malaria-Regionen daher immer ein Fieberthermometer mit! 

    Therapie: Malaria muss rasch mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Hierzu stehen je nach Art der Malaria verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Ein rechtzeitiger Beginn der Therapie ist für den Behandlungserfolg entscheidend.

  • Erreger und Übertragung

    Erreger: Die Malaria wird durch bestimmte Parasiten verursacht – die sogenannten Plasmodien. 

    Übertragung: Diese Plasmodien werden über den Stich von Anopheles-Mücken übertragen. 

    Vorsicht in der Dämmerung! Anopheles-Mücken stechen primär zwischen der Abend- und der Morgendämmerung. 

    Tückisch: Anopheles-Mücken sind leise Blutsauger, die nahezu lautlos ihre Runden drehen.

  • Risikogebiete

    Malaria ist in den tropischen und subtropischen Gebieten Afrikas, Asiens, Südamerikas und Zentralamerikas verbreitet. 

    Es kann jahreszeitliche Schwankungen geben. In der Regenzeit und kurz danach ist das Infektionsrisiko grundsätzlich erhöht. 

  • Vorbeugung

    Zur Vorbeugung von Malaria spielen im Wesentlichen zwei Maßnahmen eine Rolle: 

  • Stand-by-Medikamente für den Notfall

    In bestimmten Fällen kann ein Reservemedikament verordnet werden, das in der Reiseapotheke aus Deutschland mitgeführt und für die notfallmäßige Selbstbehandlung vor Ort eingesetzt werden kann. 

    Es handelt sich um Tabletten, die nach genauer Anweisung des Arztes über drei Tage hinweg eingenommen werden. 

    In der Regel erfolgt die Einnahme des Standby-Medikaments

    • Bei malariaverdächtigen Symptomen (in Malaria-Risikogebieten bei Fieber ab 38 Grad unter der Achsel gemessen, das 24 Stunden andauert) UND
    • Wenn medizinische Einrichtungen nicht innerhalb von 48 Stunden erreicht werden können

    Es handelt sich um eine Notfallmaßnahme, die ärztliche Hilfe nicht ersetzt.

Expositionsprophylaxe: Schutz vor Mückenstichen

Die Vermeidung von Mückenstichen ist zur Vorbeugung von Malaria unverzichtbar. Denn nur über einen Stich können die Krankheitserreger auf den Menschen übertragen werden. 

Bedenke: Da Malaria-Erreger vor allem von Mücken übertragen werden, die in der Dämmerung und nachts aktiv sind, ist besonders dann Vorsicht geboten.

>> Tipps zum Mückenschutz auf Reisen
 

Chemoprophylaxe gegen Malaria

Durch die vorbeugende Einnahme von Malaria-Tabletten sollen die Erreger im Blut abgetötet werden, falls es tatsächlich zu einer Malaria-Infektion kommt.

Insbesondere bei Reisen in Hochrisikogebiete wird eine Chemoprophylaxe in der Regel empfohlen.

Ob eine Chemoprophylaxe gegen Malaria im Einzelfall notwendig ist, hängt aber auch von weiteren Faktoren ab und sollte immer gemeinsam mit einem Reise- oder Tropenmediziner individuell besprochen werden.  

Aspekte, die bei der Entscheidung für eine Chemoprophylaxe eine Rolle spielen können, sind: 

  • Reisezeit (z. B. bei Regenzeit erhöhtes Infektionsrisiko, da erhöhte Stechmücken-Aktivität) 
  • Reiseart (z. B. erhöhtes Risiko beim Backpacking in der Natur)
  • Unterkunft (z. B. erhöhtes Risiko, wenn kein Moskitonetz vorhanden ist)
  • Voraussichtlich vermehrte Aktivitäten im Freien abends oder nachts
  • Dauer des Aufenthalts (Langzeitaufenthalt über 4 Wochen im Hochrisikogebiet spricht häufig für eine Chemoprophylaxe)
  • Medizinische Versorgung vor Ort 

Sprich dazu mit deinem Arzt. Das gilt insbesondere, wenn du einer Risikogruppe für einen schweren Verlauf angehörst – dazu zählen z. B. Schwangere, Stillende, Kleinkinder, Personen über 65 Jahre oder auch Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen. 

Gut zu wissen: Auch eine korrekt durchgeführte Chemoprophylaxe ist keine hundertprozentige Garantie gegen eine Malaria-Infektion. In bestimmten Fällen kann daher ein sogenanntes Standby-Medikament für den Notfall (zum Mitnehmen in der Reiseapotheke) verordnet werden.
 

Reiseimpfungen für Risikogruppen

Für Personen mit besonderen Risiken gelten bzgl. Reiseimpfungen oft eigene Empfehlungen. Eine individuelle ärztliche Beratung ist wichtig!

Zu den Risikogruppen zählen u.a.: 

  • Schwangere und Stillende
  • Säuglinge und Kleinkinder
  • Senioren
  • Menschen mit Grunderkrankungen 
  • Personen, die einen Langzeitaufenthalt (über 4 Wochen) planen

Mehr erfahren

Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht. 

Kostenübernahme für Reiseimpfungen

Für welche Reiseimpfungen übernimmt deine Krankenkasse die Kosten? Und werden auch Malariamedikamente erstattet?

Auf dem Portal des CRM (Centrum für Reisemedizin) findest du es mit einem Klick heraus. 

Zur Website

Aktuelle Sicherheitshinweise beachten

Die Sicherheitslage am Reiseziel kann sich schnell verändern und entwickeln – das gilt auch für das Infektionsrisiko mit bestimmten Krankheitserregern. 

Beachte daher die jeweils aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes und sprich mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.
 

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Alle Angaben sind zur Information für Reisende gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes. 

Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbesondere bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten. 

Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung. 

Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. 

Informationen zu den Impfungen basieren auf den Empfehlungen zu Reiseimpfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG); 

Entnommen aus: Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14/2023. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. 

Textquellen:

Auswärtiges Amt: Malaria; unter: https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/reise-gesundheit/malaria/2533132 (abgerufen am 29.06.2023) 

Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V.: Empfehlungen zur Prophylaxe und Therapie der Malaria der DTG 2022, unter: https://www.dtg.org/images-/Startseite-Download-Box/2022_DTG_Empfehlungen-Malaria.pdf (abgerufen am 29.06.2023)

Robert Koch Institut: Malaria (Plasmodien-Infektionen), unter: https://www.rki.de/DE/Content-/InfAZ/M/Malaria/Malaria.html (abgerufen am 29.06.2023)

World Health Organization: Malaria, unter: https://www.who.int/health-topics/malaria#tab=tab_1 (abgerufen am 29.06.2023)