Reiseimpfung gegen Hepatitis A
Hepatitis-A-Viren kommen weltweit vor, wobei vor allem bei Reisen in die meisten tropische Gebiete, in den Mittelmeerraum und nach Osteuropa Vorsicht geboten ist. Insbesondere in Regionen mit niedrigen Hygienestandards ist das Ansteckungsrisiko z. B. über kontaminiertes Trinkwasser oder verunreinigte Lebensmittel erhöht. In der Folge kann sich eine Leberentzündung entwickeln, aufgrund derer sich die Betroffenen wochenlang krank fühlen können.
Eine Impfung gegen Hepatitis A bietet eine sehr gute Vorsorge gegen diese Virus-Infektion.
Gut zu wissen: Eine Hepatitis-A-Impfung kann auch noch kurz vor der Reise verbreicht werden – sozusagen als „Last-minute-Impfung“.
Rechtzeitig Arzt-Termin vereinbaren
Reiseimpfungen sollten idealerweise bis max. 14 Tage vor Reiseantritt abgeschlossen sein.
Vereinbare daher rechtzeitig – am besten bereits 4 bis 8 Wochen vor Abreise – einen Termin zur Reise- und Impfberatung bei einer Ärztin oder einem Arzt in deiner Nähe.
Gut zu wissen: Die Impfung gegen Hepatitis A kann sogar noch am Tag der Abreise vorgenommen werden.
Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht.
Gesund bleiben vor Ort: Tipps
Wer sich vor einer Hepatitis-A-Infektion schützen möchte, sollte auf Reisen in Risikogebiete entsprechende Grundregeln beachten.
- Kein Leitungswasser trinken, ohne es vorher abzukochen – besser Wasser und andere Getränke aus industriell verschlossenen Behältern verwenden!
- Auf Eiswürfel in den Getränken verzichten
- Rohes Fleisch, rohen Fisch, Schalentiere und Salate meiden
- Milchprodukte sowie Speiseeis nicht verzehren
Diese und weitere Tipps, wie du vor Ort gesund bleibst, findest du hier
#1 Kein Leitungswasser trinken
Insbesondere in Regionen außerhalb von Industrieländern gilt: Niemals Wasser aus der Leitung trinken! Denn oft sind Krankheitserreger enthalten, die z. B. Durchfallerkrankungen oder Hepatitis A auslösen können. Mit den folgenden Tipps kannst du das Risiko deutlich minimieren:
Verwende nur industriell abgefüllte Getränke mit versiegeltem Originalverschluss.
Verzichte grundsätzlich auf Getränke mit Eiswürfeln. Auch Säfte, Smoothies & Co. sind oft problematisch.
Vorsicht beim Zähneputzen: Verwende nur Wasser aus industriell abgefüllten Trinkflaschen.
Notfalls: Wasser abkochen.
Tipp: Gegen Hepatitis A kann man sich impfen lassen. Mehr zur Hepatitis-A-Impfung
#2 Peel it, boil it, cook it – or forget it!
Diese goldene Regel für Fernreisen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) formuliert. Dem bewährten Merksatz zufolge sollen Lebensmittel nur dann verzehrt werden, wenn sie ausreichend lange erhitzt wurden oder geschält werden können. Das heißt:
- Verzichte auf vorgeschnittenes oder abgepacktes Obst. Iss nur Obstsorten, die du selbst schälen kannst (z. B. Banane, Orange).
- Fleisch, Fisch und Geflügel sollten gut durchgebraten sein.
- Vermeide Salate und rohes Gemüse.
- Vorsicht ist auch bei kühlpflichtigen Produkten wie Milch, Milchprodukten und Speiseeis geboten. Sie sollten in jedem Fall pasteurisiert sein.
Die Einhaltung dieser Regeln alleine reicht mitunter nicht aus. Frage deinen Arzt oder deine Ärztin, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht.
#3 Konsequenter Mückenschutz
Mücken können gefährliche Krankheiten wie Malaria, Dengue oder Gelbfieber übertragen. Bei Reisen in Risikogebiete ist daher ein konsequenter Schutz gegen Mückenstiche unerlässlich. Dazu gehören neben der Verwendung geeigneter Mückensprays einfache Maßnahmen zum Schutz vor Mückenstichen (z. B. Moskitonetze, die richtige Kleidung).
Mehr zum Thema Mückenschutz auf Reisen erfahren
Zur Vorbeugung von Malaria kann unter bestimmten Voraussetzungen eine vorbeugende Tabletteneinnahme (Chemoprophylaxe) sinnvoll sein.
#4 Safer Sex
Kondome schützen nicht nur vor unerwünschter Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten.
So kann zum Beispiel Hepatitis B durch Körperflüssigkeiten übertragen werden – in der Folge kann sich eine chronische Leberentzündung entwickeln. Wer also in entsprechende Risikogebiete reist, sollte sich beim Sex schützen.
Tipp: Es gibt eine Impfung gegen Hepatitis B, die für diverse Reiseländer empfohlen wird.
#5 Baden in fremden Gewässern? Vorsicht!
In bestimmten Regionen solltest du nicht unüberlegt in Flüssen und Seen baden. Abgesehen von Krokodilen & Co. können auch unsichtbare Gefahren lauern: Die Gewässer sind oftmals durch Abwässer mit Krankheitserregern verunreinigt.
In manchen Gebieten Afrikas, Asiens und Südamerikas leben in warmen Binnengewässern außerdem auch Parasiten, die eine tropische Wurmerkrankung auslösen können.
Reiseimpfungen für Risikogruppen
Für Personen mit besonderen Risiken gelten bzgl. Reiseimpfungen oft eigene Empfehlungen. Eine individuelle ärztliche Beratung ist wichtig!
Zu den Risikogruppen zählen u.a.:
- Schwangere und Stillende
- Säuglinge und Kleinkinder
- Senioren
- Menschen mit Grunderkrankungen
- Personen, die einen Langzeitaufenthalt (über 4 Wochen) planen
Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht.
Kostenübernahme für Reiseimpfungen
Für welche Reiseimpfungen übernimmt deine Krankenkasse die Kosten? Und werden auch Malariamedikamente erstattet?
Auf dem Portal des CRM (Centrum für Reisemedizin) findest du es mit einem Klick heraus.
Aktuelle Sicherheitshinweise beachten
Die Sicherheitslage am Reiseziel kann sich schnell verändern und entwickeln – das gilt auch für das Infektionsrisiko mit bestimmten Krankheitserregern.
Beachte daher die jeweils aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes und sprich mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.
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Alle Angaben sind zur Information für Reisende gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes.
Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbesondere bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten.
Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung.
Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein.
Informationen zu den Impfungen basieren auf den Empfehlungen zu Reiseimpfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG);
Entnommen aus: Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14 | 2024. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. Stand: 4. April 2024
Textquellen:
Prof. Dr. Jelinek, T., Michel, A.: CRM Handbuch Reisemedizin 2023, Düsseldorf 2022 (59. Ausgabe).
Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14 | 2024. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. Stand: 4. April 2024
Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin 46/2023. Importierte Infektionskrankheiten 2022. Stand: 16. November 2023
RKI-Ratgeber Hepatitis A, unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt-/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber-HepatitisA.html (abgerufen am 03.07.2023]