Reiseimpfung gegen Gelbfieber


Bei Reisen in Gelbfieber-Risikogebiete wird eine Gelbfieber-Impfung in der Regel empfohlen. Denn das Gelbfieber-Virus, das durch Mücken übertragen wird, ruft eine potenziell lebensbedrohliche Infektionskrankheit hervor. 

Wichtig: In manchen Reiseländern besteht bei Einreise eine Nachweis-Pflicht über die Gelbfieber-Impfung.
 

Gelbfieber-Impfstellen

Die Gelbfieber-Erstimpfung sollte mindestens 10 Tage vor Einreise in ein Gelbfieber-Endemiegebiet erfolgt sein. 

Die Gelbfieber-Impfung darf nur an staatlich zugelassenen Gelbfieber-Impfstellen durchgeführt werden. 

Tipp: Das Deutsche Grüne Kreuz bietet eine Übersicht mit Gelbfieber-Impfstellen in ganz Deutschland geordnet nach Bundesland >> Zur Liste

Gelbfieber: Krankheitsbild, Risikogebiete & Impfung

  • Krankheitsbild

    Auch wenn Gelbfieber in etwa 85 % der Fälle keine oder nur milde Symptome hervorruft, handelt es sich um eine potenziell lebensgefährliche Virusinfektion. 

    Das Krankheitsbild lässt sich in verschiedene Phasen einteilen:

    • 1. Phase: Fieber bis zu 40 Grad, Kopf- und Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, allgemeine Erschöpfung, Übelkeit und Erbrechen, verlangsamter Herzschlag einhergehend mit erhöhter Körpertemperatur.
    • Intermediärphase: Verbesserung der Beschwerden, auch das Fieber sinkt. Diese Phase dauert bis zu 48 Stunden und kann auch in eine vollständige Genesung münden.

    Bei ca. 12 bis 15 Prozent der Erkrankten setzt dann allerdings die 2. Phase ein (schwerer Verlauf). 

    • 2. Phase: Erneutes Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten, Blutungen, Bluterbrechen, Leber- und/oder Nierenversagen bzw. Multiorganversagen möglich. Die Sterblichkeit liegt in dieser Phase bei 20 bis 60 Prozent. 

    Inkubationszeit (Zeitraum von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome): 3 bis 6 Tage

    Therapie: Es gibt keine ursächliche Therapie gegen Gelbfieber, nur die Symptome können behandelt werden.

  • Erreger und Übertragung

    Die Erreger, die Gelbfieber hervorrufen, sind Gelbfieberviren. 

    Die Übertragung erfolgt über verschiedene tagaktive Stechmücken-Arten, die insbesondere in tropischen Regenwäldern oder auch in der Nähe von Siedlungen oder Häusern brüten. Die Mücken nutzen Wasserquellen in der Nähe oder in Wohnhäusern als Brutstätten (urbanes Gelbfieber). 

    Gut zu wissen: Die relevanten Mücken sind tagaktiv, stechen aber auch in der Morgen- und Abenddämmerung zu.

  • Risikogebiete

    Rund 90 % der Gelbfieber-Fälle treten in Afrika auf.

  • Wer sollte sich gegen gelbfieber impfen lassen?

    Für manche Länder gibt es eine Impfempfehlung gegen Gelbfieber, für andere wiederum muss die Impfung bei der Einreise sogar nachgewiesen werden. 

    Gelbfieber-Impfpflicht: Bei Reisen in bestimmte Regionen ist ein Nachweis über die Gelbfieber-Impfung bei der Einreise vorzulegen. Das gilt auch, wenn du durch ein Land mit hohem Gelbfieber-Vorkommen durchgereist bist.  

    Gelbfieber-Impfempfehlung: Bei Reisen in bestimmte Regionen sollten folgende Faktoren bei der Entscheidung bzgl. einer Gelbfieber-Impfung berücksichtigt werden:

    • Geografische Lage des Reiseziels und dort vorherrschendes Gelbfieber-Risiko.
    • Reisesaison: In der Regenzeit herrscht ein erhöhtes Risiko.
    • Dauer des Aufenthalts: Je länger der Aufenthalt, desto größer das Risiko.
    • Geplante Aktivitäten: Wer viel in der Natur unterwegs ist (z. B. Trekking), hat ein erhöhtes Risiko, von Mücken gestochen zu werden, die Gelbfieber-Viren übertragen.

    Tipp: Die Impfvorschriften und -empfehlungen für beliebte Reiseländer findest du hier.

  • Impfung gegen gelbfieber: Impfschema

    Es steht ein Impfstoff gegen Gelbfieber zur Verfügung, der für Erwachsene und Kinder ab 6 Monaten zugelassen ist. Die Impfung wird im Allgemeinen aber erst ab einem Alter von 9 Monaten empfohlen. 

    Sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, ob die Gelbfieber-Impfung für dich und/oder dein Kind in Frage kommt. 

    Gelbfieberimpfstellen: Die Impfung muss nach den Internationalen Gesundheitsvorschriften in staatlich anerkannten Gelbfieberimpfstellen erfolgen. Dokumentiert wird die Impfung im gelben internationalen Impfausweis.

    Das Deutsche Grüne Kreuz hat hier Adressen von Gelbfieberimpfstellen in Deutschland zusammengestellt. 

    Impfschema & Zeitpunkt der Impfung:

    • Es ist 1 Impfstoffdosis erforderlich
    • Bei erstmaliger Impfung sollte die Impfung mindestens 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet erfolgt sein.  

    Dauer der Schutzwirkung: Während man zunächst von einem lebenslangen Schutz nach einer einmaligen Impfung ausging, wurde die erwartete Schutzwirkung mittlerweile neu bewertet. Es wird nun eine Auffrischimpfung empfohlen.  

    Auffrischimpfung: Vor einer erneuten Reise in ein Gelbfieber-Risikogebiet bzw. bei längerem Aufenthalt vor Ort sollte eine einmalige Auffrischimpfung erfolgen, wenn seit der Erstimpfung 10 Jahre oder mehr vergangen sind. Danach sind keine weiteren Booster mehr notwendig. 

    Impfzertifikat mit lebenslanger Gültigkeit: Bei der ersten Gelbfieber-Impfung wird im internationalen Impfausweis die formal lebenslange Gültigkeit der Gelbfieber-Impfung eingetragen

Mückenschutz: Die besten Tipps

Wer in Gelbfieber-Risikogebiete reist, sollte sich besonders gut vor Stichen schützen. Die besten Tipps findest du hier:
 

#1 Die richtige Kleidung

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Oberteile mit langen Ärmeln, lange Hosen, Socken und geschlossene Schuhe bieten einen wichtigen Basisschutz gegen die Blutsauger. Gut geeignet sind helle, feste Stoffe z. B. aus Baumwolle oder Leinen. 

Je nachdem, in welcher Region du dich aufhältst, wird empfohlen, die Kleidung zusätzlich mit einem geeigneten Mückenspray einzusprühen.

#2 Mückenspray verwenden

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Um unbedeckte Hautstellen wie Nacken, Handgelenke und Knöchel zu schützen, ist ein wirksames Mückenspray (Repellent) erforderlich. Wenn du in den Tropen unterwegs bist, sollte das Mückenspray speziell für diese Regionen geeignet sein. 

Besorge dir das Mückenspray am besten noch zu Hause – hier kannst du sicher sein, dass das Präparat auf Wirksamkeit und Sicherheit getestet wurde. 

Wichtig: Repellents sollten erst 20 bis 30 Minuten nach Auftragen der Sonnencreme verwendet werden.

#3 Mückensichere Unterkunft

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Achte bei der Wahl deiner Unterkunft darauf, dass die Fenster durch Fliegengitter geschützt sind und eine Klimaanlage vorhanden ist. 

Fliegengitter helfen, die Blutsauger draußen zu halten. Und die Klimaanlage solltest du nachts laufen lassen, denn bei kühleren Temperaturen sind die Mücken weniger stechfreudig.

#4 Fürs Bett: Moskitonetze

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Um Mückenstiche im Schlaf zu vermeiden, sind Moskitonetze gefragt. Am besten, du nimmst sie von zu Hause mit auf deine Reise. 

Wie tagsüber die Kleidung, solltest du nachts insbesondere in Malaria-Risikogebieten das Moskitonetz mit einem Mückenschutzmittel imprägnieren. 

Tipp: Es sind auch vorimprägnierte Moskitonetze erhältlich. 

Reiseimpfungen für Risikogruppen

Für Personen mit besonderen Risiken gelten bzgl. Reiseimpfungen oft eigene Empfehlungen. Eine individuelle ärztliche Beratung ist wichtig!

Zu den Risikogruppen zählen u.a.: 

  • Schwangere und Stillende
  • Säuglinge und Kleinkinder
  • Senioren
  • Menschen mit Grunderkrankungen 
  • Personen, die einen Langzeitaufenthalt (über 4 Wochen) planen

Mehr erfahren

Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht. 

Aktuelle Sicherheitshinweise beachten

Die Sicherheitslage am Reiseziel kann sich schnell verändern und entwickeln – das gilt auch für das Infektionsrisiko mit bestimmten Krankheitserregern. 

Beachte daher die jeweils aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes und sprich mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.
 

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Alle Angaben sind zur Information für Reisende gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes. 

Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbesondere bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten. 

Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung. 

Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. 

Informationen zu den Impfungen basieren auf den Empfehlungen zu Reiseimpfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG); 

Entnommen aus: Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14/2023. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. 

Textquellen:

Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14/2023. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. Stand: 6. September 2023

Robert Koch Institut: Schutzimpfung gegen Gelbfieber. Häufig gestellte Fragen; unter: 
https://www.rki.de/SharedDocs-/FAQ/Impfen/Gelbfieber/FAQ-Liste_Gelbfieber_Impfen.html (abgerufen am 03.07.2023) 

WHO: Yellow Fever; unter: https://www.who.int/health-topics/yellow-fever#tab=tab_1 (abgerufen am 03.07.2023)