Reiseziel Kolumbien: Welche Impfungen sind wichtig?

Kaffeeplantagen, Karibikstrände, Regenwälder und die Anden – Kolumbienreisende können sich auf spektakuläre Landschaften und beeindruckende Sehenswürdigkeiten freuen. Auch die pulsierenden Großstädte wie die Hauptstadt Bogotá, Medellín („die Stadt des ewigen Frühlings“) und Cartagena („die Perle der Karibik“) haben einiges zu bieten.  

Wie bei jeder Reise solltest du dich im Vorfeld über das Thema Impfschutz informieren. Welche Impfungen sind wichtig – oder womöglich sogar erforderlich für die Einreise? Die nötigen Informationen für Kolumbien findest du hier im Überblick:

Rechtzeitig Arzt-Termin vereinbaren

Reiseimpfungen sollten idealerweise bis max. 14 Tage vor Reiseantritt abgeschlossen sein. 

Vereinbare daher rechtzeitig – am besten bereits 4 bis 8 Wochen vor Abreise – einen Termin zur Reise- und Impfberatung bei einer Ärztin oder einem Arzt in deiner Nähe.

Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht.

Impfvorschriften mit Nachweispflicht

Für die direkte Einreise aus Deutschland nach Kolumbien müssen derzeit keine Impfungen nachgewiesen werden.  
 

Impfempfehlungen

  • Impfung gegen Gelbfieber – Alle Reisenden

    Wer sollte sich bei einer Reise nach Kolumbien gegen Gelbfieber impfen lassen?  

    Die Gelbfieber-Impfung wird bei einer Reise nach Kolumbien allen Reisenden ab einem Alter von 9 Monaten empfohlen. Diese Empfehlung gilt nicht bei Reisen in Landesteile über 2.300 m (z. B. Bogotá) oder bei Reisen in die Departments San Andrès und Providencia, nach Barranquilla, Cali, Cartagena oder Medellín.  

    Mehr über die Impfung gegen Gelbfieber erfahren.


    Was ist Gelbfieber?  

    Gelbfieber ist eine Viruserkrankung,e die durch Stechmücken übertragen wird. Eine Infektion verläuft häufig ohne oder mit nur leichten Symptomen (Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen). Bei 12 bis 15 Prozent der Erkrankten kommt es zu einer sogenannten toxischen Phase mit schwerem Krankheitsbild, die bei 20 bis 60 Prozent der Betroffenen tödlich verläuft. Neben stark ansteigendem Fieber können Blutungen (z. B. Nasenbluten, kaffeesatzartiges Bluterbrechen, blutige Durchfälle) und eine Gelbfärbung der Haut auftreten. Manchmal werden auch zentralnervöse Störungen wie Sprachschwierigkeiten, Bewegungsstörungen und Krämpfe beobachtet. 

    Erreger & Übertragung

    Die Gelbfieberviren werden in Teilen Südamerikas und Afrikas durch Stechmücken übertragen, die entweder in tropischen Regenwäldern (Dschungel-Gelbfieber) oder in der Nähe von Siedlungen (urbanes Gelbfieber) brüten. Die tagaktiven Mücken stechen insbesondere in der Morgen- und Abenddämmerung zu. Die Inkubationszeit beträgt im Durchschnitt 3 bis 6 Tage. 

    Mehr zu Gelbfieber und zur Gelbfieber-Impfung

  • Impfung gegen Hepatitis A – Alle Reisenden

    Wer sollte sich bei einer Reise nach Kolumbien gegen Hepatitis A impfen lassen? 

    Eine Impfung gegen Hepatitis A wird allen Reisenden nach Kolumbien empfohlen. 

    Informationen zur Hepatitis-A-Impfung findest Du hier. 

     

    Was ist Hepatitis A? 

    Bei Hepatitis A handelt es sich um eine Leberentzündung die durch Hepatitis A-Viren verursacht wird. Sie ist in Ländern mit ungünstigen hygienischen und sanitären Bedingungen weit verbreitet. Eine Infektion kann ohne spürbare Symptome verlaufen, aber auch zu akutem Leberversagen führen. 

    Erreger & Übertragung

    Das Hepatitis-A-Virus wird über mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser (z. B. auch in Eiswürfeln), über kontaminierte Lebensmittel (z. B. Salate, Rohkost, Muscheln, Austern), als Schmierinfektion über die Hände und Gegenstände aber auch von Mensch-zu-Mensch übertragen. Die Inkubationszeit beträgt im Durchschnitt 25-30 Tage. Daher werden die Symptome oft gar nicht mit einer Reise in Verbindung gebracht. 

    Mehr zu Hepatitis A und zur Hepatitis-A-Impfung

  • Impfung gegen Hepatitis B – Risikogruppen/-faktoren

    Wer sollte sich bei einer Reise nach Kolumbien gegen Hepatitis B impfen lassen? 

    Die Impfung gegen Hepatitis B kann in bestimmten Fällen für Reisende nach Kolumbien sinnvoll sein. Bei der Beurteilung der individuellen Gefährdung können z. B. folgende Faktoren eine Rolle spielen: 

    • Erhöhtes Risiko für medizinische oder zahnmedizinische Maßnahmen vor Ort (z. B. auch bei Aktivitäten mit Verletzungsrisiko)
    • Geplante oder wahrscheinliche (ungeschützte) sexuelle Kontakte mit der lokalen Bevölkerung
    • Langzeitaufenthalte (über 4 Wochen) oder mehrere (absehbare) Reisen
    • Einsätze in Katastrophengebieten

    Mehr über die Hepatitis-B-Impfung erfahren 

     

    Was ist Hepatitis B? 

    Hepatitis B ist eine Virusinfektion, die weltweit verbreitet ist. Sie kann schwerwiegende, langfristige Folgen haben (z. B. chronische Hepatitis, Leberzirrhose, Leberkrebs) und auch tödlich verlaufen. 

    Erreger & Übertragung

    Das Hepatitis-B-Virus wird über Blut und Körperflüssigkeiten übertragen. Zu Ansteckungen kann es z. B. bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr kommen. Aber auch bei (zahn-)medizinischen Behandlungen, kosmetischen Eingriffen, beim Tätowieren oder Piercen sowie beim Drogenkonsum per Spritze (bei gemeinsamer Benutzung von Spritzen) kann eine Ansteckung erfolgen. Die Inkubationszeit liegt bei durchschnittlich 60 bis 90 Tagen, kann jedoch auch kürzer oder länger sein. Daher werden Symptome oft nicht mit einer Reise in Verbindung gebracht. 

    Mehr zu Hepatitis B und zur Hepatitis-B-Impfung

  • Impfung gegen Influenza – Risikogruppen/-faktoren

    Wer sollte sich bei einer Reise nach Kolumbien gegen Influenza impfen lassen? 

    Für Reisende nach Kolumbien wird eine Impfung gegen Influenza bei erhöhtem Risiko für schwere Krankheitsverläufe aufgrund von Grunderkrankung oder Alter ab 60 Jahre empfohlen. 

    Mehr über die Influenza-Impfung erfahren 

     

    Was ist Influenza? 

    Die „echte“ Grippe, auch Influenza genannt, ist eine hochansteckende Virus-Erkrankung, die weltweit verbreitet ist. Zu den Symptomen zählen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, die typischerweise plötzlich einsetzen. Auch eine allgemeine Schwäche, Husten und Halsschmerzen können auftreten. Vor allem bei Älteren und bei Menschen mit Grunderkrankungen sowie bei Schwangeren ist das Risiko für einen schweren Verlauf erhöht. 

    Erreger & Übertragung

    Die „echte“ Grippe wird durch saisonal auftretende Influenza-Viren ausgelöst, die weltweit verbreitet sind. Hierzulande sind Grippewellen in den Wintermonaten typisch. In tropischen Ländern kann die Influenza z.T ganzjährig auftreten. Die Ansteckung erfolgt überwiegend durch Tröpfchen-Infektion (z. B. beim Husten oder Niesen). Auch Schmierinfektionen (z. B. durch Händeschütteln) sind möglich. Die Inkubationszeit beträgt im Durchschnitt 2 Tage, wobei eine Spanne von 1 bis 4 Tagen möglich ist. 

    Mehr zu Influenza und zur Influenza-Impfung

  • Impfung gegen Dengue – Risikogruppen/-faktoren

    Wer sollte sich bei einer Reise nach Kolumbien gegen Dengue impfen lassen?

    Eine Impfung gegen Dengue wird bei Reisen nach Kolumbien Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren empfohlen, die eine labordiagnostisch gesicherte Dengue-Virus-Infektion durchgemacht haben.

    Informationen zur Dengue-Impfung findest du hier.

     

    Was ist Dengue? 

    Das Dengue-Fieber gilt weltweit als die häufigste durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung. In etwa 75 % der Fälle verläuft die Infektion asymptomatisch oder mit milden Symptomen. Die Erkrankung äußert sich oftmals mit schnell ansteigendem Fieber sowie starken Kopf-, Rücken-, Muskel- und Gliederschmerzen. Manche Erkrankte entwickeln nach einigen Tagen ein sogenanntes schweres Denguefieber, das auch tödlich verlaufen kann. 

    Wichtig: Eine bereits durchgemachte Dengue-Infektion erhöht das Risiko, bei einer Zweitinfektion schwer zu erkranken. 

    Erreger & Übertragung 

    Das Dengue-Virus wird primär durch den Stich einer infizierten Mücke (meist durch die Gelbfiebermücke [Aedes aegypti]) auf den Menschen übertragen. Diese ist vor allem tagsüber, aber auch nachts aktiv. Die Mücke kommt sowohl in städtischen als auch in ländlichen Regionen vor. 

    Die Inkubationszeit beträgt im Mittel ca. 6 Tage (in den meisten Fällen zwischen 3 bis 10 Tagen). 

    Mehr zu Dengue und zur Dengue-Impfung

  • Standardimpfungen (Grundimmunisierung) – Alle Reisenden

    Grundsätzlich sollte jede Reise Anlass sein, seinen Impfstatus überprüfen zu lassen. Eine altersentsprechende Grundimmunisierung und eventuelle Auffrischimpfungen auf Basis der aktuellen Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission) wird allen Reisenden empfohlen. Dies gilt für folgende Erkrankungen: 

    • Masern
    • Mumps
    • Röteln
    • Windpocken 
    • Kinderlähmung (Polio) 
    • Wundstarrkrampf (Tetanus) 
    • Diphtherie 
    • Keuchhusten (Pertussis) 

    In der Regel werden Kombinationsimpfstoffe verabreicht: Zum Beispiel die 3-fach-Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR-Impfung) oder die 4-fach-Impfung, die zusätzlich gegen Windpocken (Varizellen) schützt (MMRV-Impfung). Auch gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Polio stehen Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung.  

    Tipp: Besprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, ob alle benötigten Impfungen vorhanden sind oder ob eine Impfung ggf. nachgeholt bzw. aufgefrischt werden muss. 

    Erfahre hier mehr zum Thema Standardimpfungen

Weitere wichtige Schutzmaßnahmen

  • Schutz vor Malaria – ALLE REISENDEN

    Schutz vor Malaria - regional 

    Ein hohes Malaria-Risiko herrscht in Regionen, die unterhalb von 1700 Höhenmetern liegen. Dasselbe gilt für Departamente entlang der Pazifikküste, insbesondere Chocó, Cauca, Nariño und Teilgebiete der Departamente Antioquia, Bolívar, Córdoba und Riseralda sowie für die Grenzdepartamente zu Venezuela, Brasilien, Peru inkl. Amazonas-Regenwald und das Departament Guaviare

    Zum Schutz wird Reisenden in diese Gebiete eine Chemoprophylaxe (also die vorbeugende Einnahme von Malaria-Tabletten) empfohlen. Die Vermeidung von Mückenstichen („Expositionsprophylaxe“) ist grundsätzlich ratsam.  

    Ein mittleres Malaria-Risiko herrscht ganzjährig in Regionen unterhalb von 1700 Höhenmetern in Teilgebieten der Departamente Antioquia, Bolívar, Caquetá, Córdoba, Meta, Norte de Santander, Putumayo und Valle del Cuaca. Auch in Regionen, die an die oben genannten Gebiete mit hohem Malaria-Risiko angrenzen (s. o.), ist ein mittleres Malaria-Risiko gegeben.  

    Reisenden in diese Gebiete wird empfohlen, sich konsequent vor Mückenstichen zu schützen („Expositionsprophylaxe“). In Ausnahmefällen wird bestimmten Reisenden in diese Regionen das Mitführen einer notfallmäßigen Selbstbehandlung (NSB) empfohlen.  

    Ein geringes Malaria-Risiko herrscht ganzjährig in den übrigen Teilen des Landes, die unterhalb von 1700 Höhenmetern liegen (Ausnahmen s. o.).  

    Reisenden in diese Gebiete wird im Allgemeinen empfohlen, sich konsequent vor Mückenstichen zu schützen. Weitere Maßnahmen zur Malaria-Prophylaxe sind hier in der Regel nicht erforderlich.  

    Gut zu wissen:  Bogotá, Cartagena und Medellín sowie die karibische Insel San Andrès gelten als malariafrei. In diesen Gebieten werden keine speziellen Maßnahmen zur Malaria-Prophylaxe empfohlen. Die Vermeidung von Mückenstichen ist jedoch auch hier aufgrund anderer, durch Mücken übertragener Erkrankungen grundsätzlich ratsam. 

    Tipp: Lass dich vor deiner Reise nach Kolumbien zu den notwendigen Maßnahmen zum Schutz vor Malaria ärztlich beraten.  

Reiseimpfungen für Risikogruppen

Für Personen mit besonderen Risiken gelten bzgl. Reiseimpfungen oft eigene Empfehlungen. Eine individuelle ärztliche Beratung ist wichtig!

Zu den Risikogruppen zählen u.a.: 

  • Schwangere und Stillende
  • Säuglinge und Kleinkinder
  • Senioren
  • Menschen mit Grunderkrankungen 
  • Personen, die einen Langzeitaufenthalt (über 4 Wochen) planen

Mehr erfahren

Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht.

Aktuelle Sicherheitshinweise beachten

Die Sicherheitslage am Reiseziel kann sich schnell verändern und entwickeln – das gilt auch für das Infektionsrisiko mit bestimmten Krankheitserregern. 

Beachte daher die jeweils aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes und sprich mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.
 

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Alle Angaben sind zur Information für Reisende gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes. 

Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbesondere bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten. 

Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung. 

Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. 

Informationen zu den Impfungen basieren auf den Empfehlungen zu Reiseimpfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG); 

Entnommen aus: Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14 | 2024. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. Stand: 4. April 2024

Textquellen:

Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14 | 2024. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. Stand: 4. April 2024

Rothe, C. et al.: Empfehlungen zur Malariaprophylaxe. Flug- und Reisemedizin 2024; 30; 165-206. Thieme Verlag, August 2024.

Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 48/2023. STIKO: Impfung gegen Dengue. Stand: 30.11.2023. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/Ausgaben/48_23.pdf__blob=publicationFile (abgerufen am 5.12.2023)