Reiseimpfung gegen Influenza


Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Impfung gegen Influenza u.a. allen Personen ab 60 Jahren sowie chronisch Kranken ab einem Alter von 6 Monaten. Wenn eine Reise ansteht, sollte der aktuelle Impfstatus gegen die „echte Grippe“ einmal mehr überprüft werden.
 

Rechtzeitig Arzt-Termin vereinbaren

Reiseimpfungen sollten idealerweise bis max. 14 Tage vor Reiseantritt abgeschlossen sein. 

Vereinbare daher rechtzeitig – am besten bereits 4 bis 8 Wochen vor Abreise – einen Termin zur Reise- und Impfberatung bei einer Ärztin oder einem Arzt in deiner Nähe.

Frage deine Ärztin oder deinen Arzt, wie du dich durch Reiseimpfungen schützen kannst – egal wohin die Reise geht.

Influenza: Krankheitsbild, Risikogebiete & Impfung

  • Krankheitsbild

    Die „saisonale Influenza“ ist eine hochansteckende Virus-Erkrankung, die weltweit verbreitet ist. 

    Symptome: Häufig erwischt einen die echte Grippe „von jetzt auf gleich“. Symptome wie ein schweres Krankheitsgefühl, Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen setzen meist ganz plötzlich ein. Auch Husten und Halsschmerzen sind mögliche Influenza-Symptome. 

    Verlauf: Eine Influenza dauert in der Regel 5 bis 7 Tage, meist verläuft die Erkrankung ohne Komplikationen. 

    Schwere Verläufe: Bestimmte Personengruppen (z. B. Kleinkinder, Personen ab 60 Jahre, chronisch Kranke u. a.) haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Die Influenza kann auch tödlich enden. 

    Inkubationszeit (Zeitraum von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome): Durchschnittlich 1-2 Tage, wobei eine Spanne von 1 bis 4 Tagen möglich ist. 

    Therapie: In der Regel zielt die Behandlung allein auf die Linderung der Symptome (symptomatische Therapie) ab. Antivirale Medikamente sollten ggf. bis zu 2 Tage nach Krankheitsbeginn gegeben werden, mitunter ist auch eine spätere Gabe möglich. Antibiotika können sinnvoll sein, wenn sich zusätzlich zu den Viren auch Bakterien angesiedelt haben (bakterielle Superinfektion). 

  • Erreger und Übertragung

    Die Erreger sind Viren – meist handelt es sich um Influenza-A-Viren und Influenza-B-Viren. Das Tückische: Influenza-Viren verändern sich von Saison zu Saison, so dass auch der Impfstoff Jahr für Jahr erneut an die vorherrschende Virusart angepasst werden muss. 

    Die Übertragung erfolgt überwiegend in der kalten Jahreszeit von Mensch zu Mensch über die „Tröpfcheninfektion“ – also z. B. beim Husten, Niesen, Atmen und Sprechen. Auch eine indirekte Ansteckung über die Hände bzw. kontaminierte Oberflächen ist möglich. 

    Das Ansteckungsrisiko steigt, wenn viele Personen zusammenkommen, z. B. bei Sportveranstaltungen, Konzerten, Kongressen oder auf Pilgerfahrten. Auch auf dem Flughafen, auf Kreuzfahrtschiffen oder bei Busreisen ist die Ansteckungsgefahr erhöht. 

  • Risikogebiete

    Die Influenza ist weltweit verbreitet. 

    Grippewellen treten meistens in der kalten Jahreszeit auf: 

    • Nordhalbkugel: Oktober bis April
    • Südhalbkugel: April bis Oktober 

    In den Tropen sind Influenzaviren während des ganzen Jahres im Umlauf, wobei oft zwei „Peaks“ auftreten (z. B. in Thailand: Februar bis März und Juli bis November).  

    Influenza-Wellen können unter anderem in folgenden beliebten Reise-Destinationen auftreten:

    Ob das Risiko im ganzen Land oder jeweils nur in einer bestimmten Region erhöht ist, solltest du ggf. vor Abreise überprüfen.

  • Wer sollte sich gegen Influenza impfen lassen?

    Die STIKO empfiehlt die Grippeschutzimpfung grundsätzlich bestimmten Risikogruppen in Deutschland als Standard- bzw. Indikationsimpfung

    Dazu zählen unter anderem: 

    • Alle Personen ab 60 Jahre
    • Alle Schwangeren ab dem 2. Trimenon, ggf. auch früher bei einem bestehenden Grundleiden
    • Personen (ab einem Alter von 6 Monaten) mit bestimmten chronischen Grunderkrankungen (z. B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten)
    • Bewohner von Alters- und Pflegeheimen
    • Personen mit engem Kontakt zur Bevölkerung (z. B. medizinisches Personal, Schul- und Kindergartenpersonal, Verkaufspersonal, Personal der öffentlichen Verkehrsmittel, etc.).
    • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt Lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen (siehe oben) gefährden können.

    Influenza-Impfung als Reiseimpfung: 

    Die oben genannten Personengruppen sollten bei einer bevorstehenden Reise ihren Impfstatus checken lassen, das gilt insbesondere… 

    • … bei Reisen in Regionen, in denen in der geplanten Reisezeit mit einem erhöhten Aufkommen von Influenzaviren gerechnet werden muss: 
      • auf der Nordhalbkugel: Oktober bis April
      • auf der Südhalbkugel: April bis Oktober
      • in den Tropen: z.T. ganzjährig

    Erhöhtes Expositionsrisiko: Darüber hinaus sollte man bedenken, ob man vor Ort ein erhöhtes Risiko hat, den Krankheitserregern ausgesetzt zu sein, z. B. 

    • auf Kreuzfahrtschiffen
    • auf längeren Flug-, Bus- oder Bahnfahrten
    • bei Reisen in der Gruppe 
    • bei Besuch von Großveranstaltungen
    • als Mekka-Pilger
  • Impfung gegen Influenza: das solltest du wissen

    Wer zu den oben genannten Risikogruppen zählt, sollte sich in Deutschland jährlich möglichst im Herbst (im Zeitraum Oktober bis Dezember) mit dem hierzulande aktuell empfohlenen Impfstoff gegen Influenza impfen lassen. Der Impfschutz ist nach ca. 10 bis 14 Tagen aufgebaut.

    Die Impfung sollte 1-2 Wochen vor Abreise verabreicht werden. 

    Tipp: Lass dich zur Durchführung der Impfung von deiner Ärztin oder deinem Arzt ausführlich beraten. 

    Reisen auf die Südhalbkugel, wie z. B. nach Südafrika oder Australien (mehrwöchiger Aufenthalt, während der dortigen Influenzasaison): In diesem Fall raten Experten, sich vor Ort impfen zu lassen, um vor genau den Viren geschützt zu sein, die in der Region verbreitet sind. Auch in diesem Fall dauert es allerdings 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz aufgebaut ist.

Weitere Tipps zum Schutz vor Grippeviren

Wer sich vor Influenza-Viren schützen möchte, kann einige Grundregeln beachten. Dazu zählen: 

  • Abstand von anderen Personen halten
  • Händewaschen mit warmem Wasser und Seife – ausreichend lang
  • Fernhalten von Erkrankten

Aktuelle Sicherheitshinweise beachten

Die Sicherheitslage am Reiseziel kann sich schnell verändern und entwickeln – das gilt auch für das Infektionsrisiko mit bestimmten Krankheitserregern. 

Beachte daher die jeweils aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes und sprich mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.
 

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Alle Angaben sind zur Information für Reisende gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes. 

Die Empfehlungen sind auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbesondere bei längeren Aufenthalten vor Ort, zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten. 

Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung. 

Die medizinischen Hinweise sind trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken noch alle Zweifel beseitigen oder stets vollkommen aktuell sein. 

Informationen zu den Impfungen basieren auf den Empfehlungen zu Reiseimpfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG); 

Entnommen aus: Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14 | 2024. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. Stand: 4. April 2024

Textquellen:

Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin. 14 | 2024. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) zu Reiseimpfungen. Stand: 4. April 2024